Stahlindustrie - Verhinderung des unerwarteten Wiederanlaufens
Stellen sie sich vor, ein Mitarbeiter nimmt Wartungs- und/oder Instandhaltungsarbeiten in einer großen, schlecht einsichtigen Maschine vor. Einer Maschine beispielsweise wie sie oft in der Stahlindustrie zum Einsatz kommt. Während dieser Wartungsarbeiten kommt ein weiterer Mitarbeiter und wundert sich über den Stillstand der Maschine, sieht den in der Maschine arbeitenden Kollegen nicht, schließt die Tür und nimmt die Maschine in Betrieb – niemand möchte sich ausmalen, welche Unfälle an großen Maschinen passieren können!
Unfälle dieser Art lassen sich leicht mit dem Lock Out Tag Out System vermeiden. Lock Out Tag Out Systeme schützen die Bediener von Maschinen vor unerwartetem Anlauf und entsprechen auch den Anforderungen aus der europäischen Arbeitsmittelbenutzungsrichtlinie über das Verhindern der versehentlichen Wiedereinschaltung der Energiezufuhr.
Soweit die Theorie, doch wie kann diese System zur Absicherung des Arbeitsplatzes in die Praxis umgesetzt werden?
Die SCHÖLLER BLECKMANN Edelstahlrohr GmbH (SBER), ein Unternehmen der Tubacex Gruppe, ist ein weltweiter Hersteller von hochwertigen nahtlosen Edelstahlrohren.
Am Produktionsstandort in Ternitz/Österreich wurde die gesamte Produktion erfolgreich mit dem Lock Out Tag Out System ausgestattet.
Zur Herstellung von Edelstahlrohren werden vornehmlich Maschinen eingesetzt, die aufgrund ihrer Ausmaße eine eingeschränkte Übersichtlichkeit bieten. Bei Instandhaltungs – und/oder Wartungsarbeiten können die Maschinen gleichzeitig an mehreren Stellen betreten werden. Um die Mitarbeiter vor einem unbeabsichtigten und unerwarteten Wiederanlauf zu schützen, wurden sämtliche Mitarbeiter in der Instandhaltung mit einem eigenen farblich zugeordneten Schloss und Schlüssel inklusive personalisierter Kennzeichnungskarte ausgestattet, sodass jeder einzelne Mitarbeiter, der die Maschine betritt, diese bei Verlassen auch wieder quittieren muss. Die Mitarbeiter in der Produktion wurden mit personalisierten Kennzeichnungskarten ausgestattet und an den Maschinen eigene LoTo-Stationen eingerichtet.
Die Visualisierung des Prozedere erfolgt mit Hilfe des Visualisierungsprogramms PASloto. Diese konkreten Abschaltanweisungen wurden direkt bei den Maschinen angeschlagen um eine Visualisierung des Prozesses zu erwirken.